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Die Honschaften
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Bei den alten Deutschen, setzte sich ein Bau aus verschiedenen
Ortschaften den so genannten Honschaften (Centena oder Hundrede)
zusammen.
An der linken Seite des Niederrheins hat sich die Bezeichnung für
kleinere Ortschaften und Dörfchen bis in unsere Zeit erhalten.
In den älteren Zeiten waren die Honschaften selbständige,
unabhängige Siedlungen mit eigener Verwaltung. An vorderster Stelle
stand ein Honne. ein so genannter Honschaftsvorsteher.
Die von den Bewohnern frei gewählten Vorsteher waren gleichzeitig
Bürgermeister der Honschaften. Eine großflächigere Verwaltung der
Länder ergab sich erst zu einem späteren Zeitpunkt, denn altgermanische
Rechte haben sich in kleineren Ortschaften bis ins 18. Jahrhundert
erhalten.
Doch zu diesem Zeitabschnitt sank auch gleichsam die
Verantwortung der Honnen immer mehr, so dass sie zuletzt, vorn Volke
unter Bürgermeister geheißen, nicht viel mehr als Polizeibeamte und
Botengänger des Bürgermeister waren. Trotzdem trugen sie auch in dieser
Zeit für viele Dinge die Verantwortung in ihrem Bezirk.
Von je her gab es eine Enge Verbindung der Honschaften zur
Bruderschaft. Die Herren „Schwatte Män" bei der Barbara Bruderschaft
und die Junggesellen der jeweiligen Honschaften bei der St. Maria
Junggesellen Bruderschaft, bildeten gemeinsam das Straßenbild der
Kirmesfeierlichkeiten in Neuwerk.
Früher war es nun üblich, dass wenn ein Junggeselle Hochzeit hielt,
auch automatisch der Wechsel in die Barbara Bruderschaft vollzogen
wurde. Er blieb aber trotzdem in seiner Honschaft. Die Tradition ging
über Jahrhunderte so weiter. Die Zeit bringt aber auch Veränderungen
und so bildeten sich seit den siebziger Jahren nun einzelne Züge in der
Bruderschaft heraus, die sich auch später bei einem Wechsel in die
Männer Bruderschaft nicht mehr Trennen wollten. Dazu bedurfte es auch
einiger Änderungen in der Satzung.
In der heutigen Zeit geht der Wechsel von der Junggesellen-Bruderschaft
in die Männer Bruderschaft dann anders von statten.
Die einzelnen Züge bleiben in der St. Maria Junggesellen-Bruderschaft,
bis mehr als die Hälfte ihrer Mitglieder Kirchlich verheiratet ist,
oder das Durchschnittsalter der Mitglieder eines Zuges über 35 Jahre
liegt.
Nach dem Wechsel kann sich der Zug eine Honschaft aussuchen, der man
gerne Beitreten möchte. Das Bild der Honschaften wird sich daher in
Zukunft verändern.
Aus Chronik 150 Jahre St.Maria Junggesellen-Bruderschaft
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