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Geschichte der St. Maria Junggesellen Bruderschaft
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Die Jahre 1755 bis 1918
Das Gründungsjahr unserer Bruderschaft ist nicht mehr genau festzustellen. Um 1750 hat sie aber schon bestanden.
Das ergibt sich aus der ältesten Satzung vom Jahre 1755 die wir in diesem Kapitel auszugsweise und Inhaltlich wiedergeben.
„AD MAJOREM DEI GLORIAM“ was übersetzt soviel heißt wie „Gott zu
höchster Ehre“ steht auf der Gründungsurkunde der Bruderschaft. Dies
belegt bereits im ersten schriftlichen Dokument der Bruderschaft ihre
enge Verbundenheit zur Kirche.
Seit vielen Jahren gab es bei den Junggesellen der Honschaften Damm,
Donk, Uedding eine Schützengesellschaft. Schützensilber, Abzeichen,
Waffen und Satzung, die sie bisher nicht besaß, legte sie sich im Jahr
1755 zu. Den größten Teil dieser Statuten erarbeiteten wohl Peter
Kothen und Johannes Cöntsches die fast 25 Jahre lang die Geschichte der
Bruderschaft bestimmten. Diese erste Satzung der Bruderschaft regelte
die Pflichten des Königs und der Bruderschaftler.
„Der
König erhält von jedem Junggesellen 6 Schilling, wovon er eine silberne
Schützenplatte von wenigstens 1 ½ Lot Gewicht anschaffen muss. Der
König hat nach vorheriger Beratung mit den Offizieren die „Bürgen“
(zwei) zu wählen. Am Prunktag steht dem König freies Essen und Trinken
zu. Am Tag des Vogelschusses mietet der bisherige König Spielleute und
den Tambour an und befestigt den Vogel auf der Rute. Spielleute und
Tambour werden vom neuen König bezahlt. Wer am Prunktage den
„Gelagevogel“ abschießt, erhält vom König 3 Ellen Leinen im Werte von
mindestens 3 Stüber je Elle. Der bisherige König hat das Schützensilber
am Kloster abzuholen, solange der Vogel an dem zu Zeit festgelegten Ort
geschossen wird. Sollte jemand den Vogel 3 mal nacheinander Abschießen,
so erhalte er, solange er als „Vorjunggesell“ mit dem Gewehr den
Festzug begleitet am Prunktag und am Montag Frei Essen und Trinken .
Die zwei Bürgen für das Silber erhalten am
Prunktag vom König zu ihrem Gehalt freies Essen und Trinken, am
folgenden Montag aber nur freies Essen. Zusätzlich hat jeder von ihnen
Anspruch auf 3 Ellen Leinen im Werte von mindestens 3 Stüber je Elle
und auf ½ Pfund Pulver. Dafür müssen sie im Baumgarten (Schießplatz)
oder sonst wie mit einer Schüssel das Gelage- und Spielmannsgeld
einsammeln. Die Bürger sind verpflichtet, das Schützensilber
aufzubewahren und zu pflegen und Beschädigungen richtig zu erstatten.
Alle Junggesellen gewähren dem Hauptmann am Tage des Vogelschusses
freies Gelage, am Prunktag freies Essen und Trinken und am folgenden
Montag freies Essen. Auch er erhält 3 Ellen Leinen. Dafür ist er
verpflichtet, von jedem Junggesellen einen Blaffert für den König zu
fordern. Wer die Zahlung verweigert, soll von allen Junggesellen
bestraft werden. Wenn einer der Offiziere seinen Posten aufgibt, steht
er jedem Junggesellen offen. Der am meisten dafür bietet, erhält ihn.
Diese Satzung bescheinigen hiermit eigenhändig:
Peter Kothen, Johannes Cöntsches, Hermann Neuenhauß, Heinrich Häverts,
Petrus Mühlen, Johannes Foosen, Johannes Renners, Peter Jünckers, Peter
Funkken, Heinrich Heinrichs, Johannes Beckers, Jakob Fassen, Adam
Beckers, Peter Werres, Nikolaus Schumachers,
Peter Graß, Peter Henner.“
Im Jahre 1756 kam die Bruderschaft mit Hilfe der Nachbarn in den Besitz einer Fahne. Die Satzung wurde deshalb erweitert:
„Alle Junggesellen sind übereingekommen, dass die Stelle des Fähnrichs
an den Fallen soll, der dafür am meisten bietet. Solange er es will und
Junggeselle ist, behält er seinen Posten. So soll es in Zukunft
gehalten werden. Ist ein ausländischer Knecht während seiner
Junggesellenzeit Fähnrich, muss er die Fahne bei den Bürgern abliefern,
wenn er außer Landes geht, und sie bei diesen abholen, wenn er
zurückkehrt. Zur Aufbewahrung der Fahne soll eine Lade mit zwei
Schlössern angefertigt werden. Einen Schlüssel nimmt ein Bürge, den
anderen der Fähnrich an sich. Auch der Fähnrich und der Leutnant sollen
am Prunktag frei Essen und Trinken haben, und am Montag frei Essen je
auf Kosten des Königs.“
Im Jahre 1762 wurden auch die ersten Brudermeisterspitzen (Peke genannt) Angeschafft.
Gestiftet wurden diese wiederum von dem schon oben genannten Johannes Cöntsches.
Die Geschichte des Klosters und der gemeinde Neuwerk ist auch
unabdingbar mit der Geschichte der Bruderschaft verbunden. Die
Bruderschaft erlebte viele Jahrzehnte hindurch die geistliche
Herrschaft von Neuwerk aber auch die Säkularisation, durch die auch
dieses Kloster weltlich wurde. Im Jahre 1802 wurde unter erschwerten
Umständen vom Karmeliterpater J.M. Giesen der Gottesdienst wieder
aufgenommen. Die Junggesellen Bruderschaft hat von dieser Zeit an ihre
Feste und Feierstunden in engster Verbindung mit dem kirchlichen Leben
der Pfarrgemeinde gestaltet. Sie spürte wie alle Neuwerker Gläubigen,
dass hier der Mittelpunkt auch ihres Lebens war, nämlich in der
Geborgenheit des Klosters und damit in der Geborgenheit Gottes. Dies
blieb sehr lange Zeit so.
Seit dem Jahre 1832 besaß die Bruderschaft einen eigenen
Schießrutenplatz.
Das Gelände hatte sie zum Preis von 2 Talern Käuflich erworben. Im Jahr
1851 wurde das Eigentumsrecht von dem früheren Besitzer streitig
gemacht. Nach einigen fruchtlosen Einigungsversuchen vor dem
Friedensgericht in Köln wurde erst 1854 der Bruderschaft das Eigentum
zugesprochen.
Zu den Honschaften Damm, Donk und Uedding kamen später die wohl die
Honschaften Engelbleck und Neersbroich hinzu die bis dato noch nicht
bestanden hatten. Nach der Bildung der Pfarre Bettrath kam auch noch
die Honschaft Dünn dazu, die vorher mit Hoven zu Bettrath gehörte. Von
nun an (ca.1900) nannte man sich „Junggesellen Bruderschaft der Pfarre
Neuwerk“ um die umständlichen Honschafts Bezeichnungen fallen zu
lassen. Bis auf wenige Ausnahmen fanden seit Gründung der Bruderschaft
regelmäßig der Vogelschuss und der Prunk (Frühkirmes) statt.
Im Jahre 1903 erhielt die Bruderschaft eine neue Fahne. Diese ist die
älteste bis heute erhaltene Fahne der St. Maria
Junggesellen-Bruderschaft, und ist heute leider in einem sehr
schlechten Zustand.
Vom 15.-17. Juli 1905 feierte die Bruderschaft ihr 150 jähriges
Jubelfest.
Die Bruderschaft stand als große und geachtete, religiös gefestigte
Gemeinschaft da. So hieß es in der Festschrift zur damaligen
Jubiläumsfeier:
„Neuwerk hat sein schönstes Festtagsgewand angelegt. Unter Flatternden
Fahnen zwischen den Kränzen und Girlanden wogt eine frohe Menschenmenge
im Sonntagskleide hin und her. Von nah und fern sind viele
Bruderschaften und Vereine mit ihren Bannern herbeigeeilt. Alle Kräfte
haben sich voll Begeisterung vereinigt um das 150 jährige bestehen der
Junggesellen Bruderschaft Neuwerk zu Feiern. Eine Seltene Feier und
wohl wert, die Arbeit ein paar Tage Ruhen zu lassen, sich der Freude
und dem Genuss des herrlichen Schauspiels hinzugeben.
Festeinteilung :
Sa den 15.Juli -- abends von 7.00 Uhr an Böllerschießen
8.00 Uhr großer Zapfenstreich
So den 16.Juli -- 5.00 Beveille und Böllerschießen
½ 9 Uhr abholen der Fahnen
9 Uhr Zug zur Kirche mit Hochamt danach Konzert in den Anlagen des Festlokals Speckmann
2 Uhr Mittags Empfang der auswärtigen Bruderschaften
3 Uhr Großer Umzug und Festakt anschließend Fest Bankette in den Lokalen Heinrich Speckmann und
Peter Hoppenkamps
Nach Schluss der Festbankette große Freibälle in den Lokalen
Mo den 17.Juli - 8 Uhr abholen der Fahnen und Zug zur Kirche
9 Uhr Feierliches Hochamt für die Verstorbenen der Bruderschaft anschließend Zug durch den Ort
6 Uhr Nachmittags Konzert
8 Uhr Fest Ball“
Gerade auf dem Höhepunkt des Zusammenhaltens der Bruderschaft begann
der erste Weltkrieg. Die meisten Mitglieder wurden zu Soldaten. Während
des ersten Weltkriegs ruhte das Bruderschaftsleben.
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Die Jahre 1918 bis 1945
Nach Jahren von sinnlosem Stellungskrieg, vernichtenden Gasangriffen,
und wochenlangen Trommelfeuern, endet der 1.Weltkrieg mit der
Unterschreibung des Waffenstillstandvertrages durch Matthias Erzberger,
im Wald von Compiegne am 11. November 1918.
Die Million Heere von körperlich, selig und moralisch verstörten
Männern kehrten Heim. In der Heimat die sie verteidigen wollten fanden
die Männer, Hunger. Elend, Krankheit und Arbeitslosigkeit.
Durch die Sorgen und Probleme der Heimkehrer suchen viele eine
Geborgenheit, die hier im Niederrhein viele in den Bruderschaften
fanden. So Organisieren sich wieder viele in den Heimatvereinen und
Bruderschaften, um sich wieder an das Alltags Leben zu Gewöhnen. Aber
die Bruderschaften wahren mehr, sie halfen die Witwen und Weisen, sie
versuchten die im Krieg verzehrten an Leib und Seele zu unterstützen.
Vielerorts errichteten sie die vielen Denkmäler für die gefallenen des
1.Weltkrieges.
Im wieder auferstandenen Bruderschaftsleben nach dem Krieg, kam es zu
neuen bis daher unbekannten Problemen die das Schützenfest, in seiner
Tradition veränderten. Mit dem Vertrag durch Versailles wurden nicht
nur Gebietsabtretungen an die Siegermächte bestimmt. Sondern es wurden
auch das Saarland, das Ruhrgebiet sowie das Rheinland als
entmilitarisierte Zone Proklamiert und die Stationierung von Deutschen
Truppen in diesen Gebieten verboten. Außerdem wurden diese Gebiete
unter belgische und französische Militärverwaltung gestellt. Die neuen
Mächte trafen Gesetze die auch die Bruderschaften im Rheinland
betrafen. So wurde der preußische Stechschritt bei den Paraden verboten
und Privatleuten wurde der Umgang mit Waffen und deren Besitz
untersagt, was zur Folge hatte, das der traditionelle Vogelschuss nicht
mehr durchgeführt werden konnte.
So mussten die Neuwerker Bruderschaften neue Wege gehen um
diese Verbote zu Umgehen.
Die Bruderschaften gaben ihre militärischen Traditionen auf, und
festigten ihre Verbundenheit zur Kirche, um auf diese Art einem Verbot
entgegenzuwirken. Um dieses zu unterstreichen wurden die bis dato
getragene Tracht, ein Zylinder, ein Schwarzer Frack, weiße Hose und
Holzgewehr zu dem bis heute getragenen schwarzen Anzug. So ist die
Umgehung dieses Problems die Geburt der „Schwatte Männ“. Mit dem
Zylinder dem Schwarzen Anzug und Spazierstock konnten die
Bruderschaften ihrer Nähe zur Kirche unterstreichen.
Da die Bruderschaften nun keinen Vogelschuss mehr abhalten durfte, die
Bruderschaftler aber auf diese Tradition nicht verzichten wollten
umging man das Verbot des Vogelschusses indem ein Vogel auf eine
Schiefertafel gemalt wurde und dieser dann mit einen Nassen Schwamm
beworfen wurde. Derjenige der das letzte Stück des Vogels Auswischte
war der neue Schützenkönig.
Im März 1936 wurde durch den Einmarsch der Deutschen Wehrmacht das
Rheinland wieder in das Deutschen Reich angeschlossen und somit waren
die Auflagen des Versailler Vertrages hinfällig.
Diese führte aber nicht dazu, dass die Bruderschaften zu ihren
Traditionen zurückkehren konnten, da noch im gleichen Jahr alle
Bruderschaften durch die Nazis verboten wurden, weil sie sich der
Gleichschaltung mit dem nationalsozialistischen Reichsbund für
Leibesertüchtigung widersetzten. Somit wurde der letzte König vor dem
2.Weltkrieg durch das Auswischen des Vogels ermittelt.
Das Eigentum der Bruderschaften wurde allerorts von der
Gestapo beschlagnahmt so das alles was heute noch aus der Zeit vor dem
Naziregime an Bruderschaftsinventar erhalten ist darauf zurückgeht, das
Teile des Bruderschaftseigentum der Kirche überlassen wurden oder, wie
auch in unserer Bruderschaft geschehen von einigen Bruderschaftler an
geheimen Orten vergraben und versteckt wurden.
Diesen Männern haben wir es zu verdanken, dass einige Fahnen,
teile des Königssilber und viele Schriftstücke die Wirren des
2.Weltkriegs überdauerten.
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Die Jahre 1945 bis 1970
Nachdem die letzten Aufzeichnungen im Protokollbuch der Bruderschaft
vor dem 2. Weltkrieg aus dem Jahre 1938 herrühren finden sich die
ersten Nachkriegsprotokolle wieder aus dem Jahre 1948. Dies ist dadurch
zu erklären, dass die Bruderschaften auch nach dem Ende des zweiten
Weltkrieges verboten blieben, weil sie mit Schützen und deshalb mit dem
Schießen in Verbindung gebracht wurden. Dieses Verbot wurde erst im
Jahre 1948 nach starkem Einsatz des damaligen Kölner Erzbischofs Josef
Kardinal Frings aufgehoben.
Treue Mitglieder retteten Fahne und Königssilber über den zweiten
Weltkrieg. Als an einem Sonntagmorgen 1948 in der Kirche verkündet
wurde, dass eine erste Versammlung der Junggesellen-Bruderschaft im
Haus Krahe stattfinden sollte, war es eine kleine Schar, die sich
zusammenfand. Sie bestand aus ein paar alten und neuen Mitgliedern, die
sich der Bedeutung bewusst waren, die Bruderschaft in alter Weise
wieder erstehen zu lassen.
In diesem Jahr wurde ein vorläufiger Vorstand der Bruderschaft unter
Präsident Jakob Schmitz gebildet und eine Bestandsaufnahme des noch
vorhandenen Bruderschaftsinventars durchgeführt. Im Bestand befanden
sich nach dem Krieg noch
3 Fahnen
1 Tischfahne
4 Spitzen
2 Trauerflore
12 Schärpen
3 Fahnenstangen
1 Tragegurt
1 Tambourstock
3 Flicken
Königssilber mit Vogel, Platte und 26 Plaketten
2 Brudermeisterorden
15 weitere Orden
das Papstkreuz
40 lose Silberplaketten
Im Jahre 1948 fanden jedoch noch keine Kirmesfeierlichkeiten statt. Die
traditionelle Kirmes wurde im Jahr 1949 zum ersten mal nach dem Krieg
wieder gefeiert, und begann wieder mit einem traditionellen Vogelschuss
am weißen Sonntag im Gasthof Alt Wyes an der Donker Straße (heute
„Neuwerker Hof“). In diesem Jahr marschierte die Bruderschaft jedoch
noch nicht wieder in Uniform auf, sondern in weißer Hose und dunklem
Rock. Am Abend des Vogelschusses fand der Königsball im Saal der
Gaststätte Rommerskirchen statt.
Der Ablauf der Kirmes wurde
nach dem Krieg insoweit geändert, als ab diesem Jahr die vier
berittenen Mitglieder des Kirmesvorstandes zur Spätkirmes auch zu Pferd
auftraten. Im Jahr 1949 zählte die Junggesellen-Bruderschaft bereits
wieder 125 Mitglieder. Zum damaligen Zeitpunkt musste jeder der
Mitglied der Bruderschaft werden wollte eine Aufnahmegebühr von 1,-- DM
und einen Jahresbeitrag von 1,-- DM entrichten.
Im Jahr 1950 wurde das Bruderschaftsinventar um eine Schwenkfahne
erweitert, die auf der einen Seite das Wahrzeichen des deutschen
Bruderschaftsverbandes „Für Glaube – Sitte – Heimat“ mit dem Bildnis
des heiligen Sebastianus und auf der anderen Seite das Wahrzeichen
unseres Heimatortes, die Neuwerker Klosterkirche trägt. Der
Krönungsball nach dem Königsschießen fand ab diesem Jahr im Saal des
damaligen Vereinslokals „Haus Krahe“ statt.
Im Jahr 1952 beschloss die Bruderschaft, dass zur Frühkirmes 1953 der
gesamte Kirmeszug einheitlich uniformiert werden sollte (weiße Hose,
Schützenrock und Hut). Bei der Wahlversammlung im Jahr 1953 lehnte die
Honschaft Dünn jedoch diese Uniformierung ab und beteiligte sich 1953
nicht an den Kirmesfeierlichkeiten.
Im Jahr 1954 fanden Gespräche aller vier Neuwerker Bruderschaften über
eine einheitliche Kirmesgestalltung statt, die jedoch zu keinem
Ergebnis führte, so das die bettrather und die neuwerker Bruderschaften
Ihre Kirmesfeierlichkeiten in ihren Bezirken abhielten.
Das Jahr 1955 brachte gleich mehrere Änderungen für die Bruderschaft
und den Ablauf der Kirmes. Zum Einen wurde ab diesem Jahr der
Kröhnungsball nach dem Vogelschuss in der Gaststätte „Haus Ohlenforst“
abgehalten, zum Anderen wurde zum ersten Mal aus Anlass der Frühkirmes
ein Festzelt errichtet, das in diesem Jahr an der Neersbroicher Straße
aufgestellt wurde.
Die Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen unserer
Bruderschaft fanden am 17.7.1955 statt. Das Datum wurde damals so
gewählt, da im Jahre 1905 das 150-jährige Bestehen der Bruderschaft
ebenfalls am 17.7. gefeiert wurde. Anlässlich dieses Festes fanden sich
18 Gastbruderschaften ein um mit unserer Bruderschaft dieses Fest
gemeinsam zu feiern.
Seit dem Jahr 1956 findet eine gemeinsame Parade aller vier Neuwerker Bruderschaften vor der weltlichen Obrigkeit statt.
Im Jahr 1958 gab es eine weitere Neuerung im Ablauf der Kirmes,
der Vogelschuss sollte von nun an nicht mehr am Osterwochenende, und
damit sehr kurz vor der Frühkirmes, sondern bereits auf der Spätkirmes
stattfinden, um den Kirmesvorständen eine längere Vorbereitungszeit auf
die Kirmes zu gewähren.
1963 beleidigte der amtierende König das Königssilber, die Traditionen
der Bruderschaft und den Vorstand und wurde sodann vom Vorstand seines
Amtes enthoben und aus der Bruderschaft ausgeschlossen. Da dies 2
Wochen vor der Frühkirmes geschah musste der Präsident Heinz Küppers in
diesem Jahr das Amt des Königs und Klaus Hormes und Peter Theißen die
Ämter der Brudermeister übernehmen, da die Brudermeister des
ausgeschlossenen Königs ihre Ämter niederlegten.
Seit 1964 finden die Feierlichkeiten zur Kirmes in der Mehrzweckhalle am Gathersweg statt.
Im Jahr 1966 wurde die Satzung der Bruderschaft dahingehend
geändert, dass seit diesem Jahr auch evangelische die Königswürde
erringen können.
Eine Woche vor der Spätkirmes des Jahres 1966 trat der gesamte
geschäftsführende Vorstand der Bruderschaft zurück und musste neu
besetzt werden. Zum Vereinslokal der Bruderschaft wurde in diesem Jahr
die Gaststätte „Haus Ohlenforst“ gewählt.
Die ausgehenden sechziger Jahre standen für unsere
Bruderschaft unter keinem guten Stern. Im Jahr 1968 trat der amtierende
König zurück und auf der Generalversammlung musste jemand gesucht
werden der als „Ersatz“ für den zurückgetretenen König einspringen
musste. Bei der Frühkirmes entfiel das traditionelle Maienfahren und
bei der Spätkirmes fand kein Vogelschuss statt. Im Jahr 1969 ruhte die
Arbeit unserer Bruderschaft vollständig, auf Bitten der St.
Barbara-Bruderschaft beteiligte sich die Junggesellen-Bruderschaft
jedoch mit Königssilber und Fahne an der Frühkirmes.
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Die Jahre 1970 bis 2005
Nachdem die Bruderschaft 1969 geruht hatte,
konnten einige „echte“ Bruderschaftler diesen Zustand so nicht ertragen
und machten sich ans werk, das Bruderschafsleben wieder aufzunehmen und
einen neu Anfang zu machen. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen in
den folgenden Jahren, immer mehr neue Mitglieder zu begeistern und so
schaffte man es , die alten Traditionen wieder zum Leben zu erwecken.
Man fand zur alten Stärke zurück und konnte sich wieder mit Stolz in
der Öffentlichkeit Präsentieren.
Am 26.09.1976 wurde zum ersten Mal eine Altmaterial Sammlung
durch die St. Maria Junggesellen-Bruderschaft durchgeführt. Die
Landwirte aus Neuwerk stellten uns Traktoren Anhänger und Fahrer zur
Verfügung. Bis zu vier Mal im Jahr wurden dann in ganz Neuwerk
Altkleider und Altpapier gesammelt. Anfang der achtziger Jahre wurde
das Sammeln dann eingestellt, da es sich aufgrund des niedrigen Preises
für die Tonne Altpapier für die Bruderschaft nicht mehr lohnte.
Sehr erfolgreich waren die Neuwerker Majestäten auch auf
höherer Ebene zwei Könige der St. Maria Junggesellen-Bruderschaft haben
es in den letzten Jahren geschafft Minister des Bezirksverbandes
Mönchengladbach, Rheydt, Korchenbroich zu werden. Diese waren im Jahr
1988 Michael Essers und in den Jahren 1990 und 1997 Willi Schmitz. Das
höchste Amt des Bezirksverbandes erreichte im Jahr 1980 unser bisher
einziger Bezirkskönig Stefan Müller.
In den achtziger Jahren wurden die Kosten für die
Kirmesveranstaltungen immer höher , so das man sich etwas einfallen
lassen musste , um diese wieder Aufzufangen. Es entstand eine neue
Veranstaltung der „Rock in den Mai“. Mit dem Erlös dieser Veranstaltung
ließ sich nun ein großer Teil der Kirmes bezahlen.
Die erste Christi Himmelfahrts-Party gab es bei König Georg
Brüggen im Jahr 1997. Eine Party die bis tief in die Nacht ging und von
der auch heute noch gern erzählt wird. Seitdem ist es Tradition, dass
bei jedem Junggesellen-König im Anschluss an das Kränzen eine Party
stattfindet.
Im Jahr 1999 bildete sich in der Barbara Bruderschaft ein
Ausschuss zur Errichtung eines Schützenbaums. Die Pläne dazu wurden
mehrfach geändert und wieder verworfen bis sich Anfang 2003 einige neue
Leute, unter anderem dann auch mit Beteiligung aus der Junggesellen
Bruderschaft der Sache annahmen. Es wurde erneut geplant, Aufgaben
verteilt und zusammen Gearbeitet, so dass man dann endlich im April
2004 zur Einweihung des Schützenbaums Einladen konnte. Das erste
Schützenbaumfest wurde ein voller Erfolg und es wird überlegt, dieses
in Regelmäßigen abständen zu wiederholen.
Im Jahr 2001 bildete sich in der Bruderschaft erneut ein
Festausschuss, um die 250 Jahrfeier im Jahr 2005 vorzubereiten. Dieser
Ausschuss bestand zunächst, aus je einem Mitglied eines jeden Zuges der
Bruderschaft. Im laufe der Zeit formierte man sich dann aber noch ein
wenig um. Aus den anfänglichen Ideen und Gedanken, formte sich nun so
langsam eine Konkrete Vorstellung, die es jetzt umzusetzen galt.
Man einigte sich für das Fest nun auf das erste Oktober Wochenende
2005, um möglichst viele Gäste und Bruderschaften begrüßen zu können.
Die Veranstaltung soll auf dem Kirmesplatz in einem großen Festzelt
stattfinden. Es gelang zahlreiche Top Künstler und Musikkapellen zu
Verpflichten und ein Buntes Pogramm auszuarbeiten, so dass sich alle
Neuwerker auf dieses Fest freuen können.
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